Spurensuche 01.05.2023
"Nicht im Regen stehen lassen"
"Es wurde Abend und der Herr des Weinbergs sagte zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten bis zu den Ersten."
(Matthäus-Evangelium 20,8. Zürcher Bibel)
Der „Tag der Arbeit“ ist ein Tag mit langer und bewegter Geschichte, in Deutschland seit 1890. Die Streiks und nun abgeschlossenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die Verhandlungen zwischen Bahn und EVG, die Insolvenz und Aufgabe von etlichen Filialen von GaleriaKaufhof mit Mitarbeiterentlassungen: es sind nur einige wenige aktuelle Schlaglichter der Arbeitswelt, die ständig im Wandel ist in einer sich immer schneller entwickelnden und verschachtelnden Welt.
Manche arbeiten bis zur Selbstaufgabe, andere haben den inneren Bezug zu ihrer Arbeit verloren und leisten „Dienst nach Vorschrift“, wieder andere mühen sich vergeblich um eine Anstellung oder fallen durchs Raster. Viele gehen aber auch gern zur Arbeit, sehen Sinn und Erfüllung in ihrem Tun.
Zurecht gehen Menschen auch an diesem 1. Mai auf die Straße – ob bei Regen oder Sonnenschein – und fordern ein, was jedem zustehen sollte: faire Löhne, menschenwürdige Strukturen, gesunde Arbeitsbedingungen und damit auch Wertschätzung des Geleisteten und des Menschen überhaupt.
Mt 20 erzählt das Gleichnis Jesu vom Gutsherrn, der immer wieder auf den Marktplatz geht im Laufe des Tages, der immer wieder Leute einstellt und allen den gleichen Lohn zahlt. Am Ende des Tages gibt es aber auch hier Protest und die Frage nach der Gerechtigkeit.
Das Gleichnis und Leben Jesu zeigen für mich: Gott lässt niemanden „im Regen stehen“! Sein Lohn ist keine Abfindungszahlung, sondern nichts Geringeres als das Himmelreich. Wir Menschen sind es ihm wert, sind ihm alles (!) wert. Gott wird nicht müde, uns immer wieder neu auf den Marktplätzen des Lebens zu suchen und zu rufen, auch wenn wir uns manchmal wie hinter einem Regenschirm davor verstecken wollen.
Impulse
- Was schätze ich selbst wert an meiner Arbeit? Was schätze ich an der Arbeit anderer?
- Zu welchem Tun, welcher Arbeit, zu welchem Dienst bin ich gerufen, ja berufen?
- „Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen, in dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet werde.“ (Oration der Laudes am Montag der 1. Woche im Vierwochenpsalter).
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Tobias Sattler
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Tobias Sattler
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