Adventsspur 21.12.2022
Ich bin von Gott geliebt
"Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! "
(1.Joh. 3,1)
Eine alte Erzählung berichtet davon, dass es unter den Blumen eines wunderbaren, großen Gartens zu einem Streit gekommen sei. Dieser ging um die Frage, wer von ihnen wohl als Königin der Blumen gekrönt werden sollte. Die Rose meinte, ihr müsse die Königskrone unbedingt gehören. Schließlich sei sie das Symbol der Liebe. Die Gladiole führte an, dass keine andere unter ihnen so hoch gewachsen sei wie sie und so leuchtende Blüten habe. „Es gibt keine Frage“, argumentierte sie, „ich bin die schönste, ich muss Königin werden.“
Das Schneeglöckchen meinte „ihr blüht doch alle nur dann, wenn ohnehin schon alles wächst und gedeiht, nach mir hingegen suchen nach einem langen und trüben Winter die Menschen voller Sehnsucht und sie freuen sich, wenn sie mich endlich sehen. Macht mich zur Königin“. So ging der Streit hin und her, und noch viele andere Blumen mischten sich ein. Bis sich schließlich die Silberdistel zu Wort meldete und nachdenklich ihren Kopf schüttelte. „Ihr wisst doch alle gar nicht, was Schönheit ist“. Natürlich fielen die anderen edleren Blumen jetzt über sie her. Was können sie schon von Schönheit wissen, hässlich und unscheinbar wie sie sei sie. Sie sei schließlich nur eine Distel, schwerfällig, farblos und voller Stacheln.
„Ja, das stimmt alles“, sagte die Distel „und so war das auch bis zu dem Tag, an dem ich schön wurde“. „Schön wurde?“ sagten die anderen Blumen. „Ja, ihr habt richtig gehört. Schön ist man nicht, schön wird man in den Augen eines Anderen. Denn an einem herrlichen Sommertag im letzten Jahr, da war ich wegen meines unscheinbaren Aussehens so voller vor Kummer und Selbstmitleid, dass ich nicht einmal die Wärme der Sonnenstrahlen spürte. Da hörte ich plötzlich unbeschwerte, frohe Kinderstimmen, die immer näherkamen. Und dann war da plötzlich die aufgeregte Stimme eines kleinen Mädchens: „schaut mal diese Blume an, so eine schöne, habe ich noch nie gesehen“. Ich schaute mich eifersüchtig um, aber weit und breit war keine andere Blume zu sehen. Plötzlich blickte ich in ein strahlendes Kindergesicht mit leuchtenden Augen. Diese staunenden, liebevollen Blicke werde ich nie mehr vergessen. Seither weiß ich, dass Schönheit nichts mit einem schlanken und hohen Wuchs, nichts mit Farbe und Aussehen ja nicht mal etwas mit Nützlichkeit zu tun hat. Jeder ist schön, den ein Blick der Liebe trifft.“
Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt
als das geliebte Lieben,
damit du alle Welt
in ihren tausend Plagen
und großen Jammerlast,
die kein Mund kann aussagen,
so fest umfangen hast.
(Wie soll ich dich empfangen: EG 11,5, GL 757,5)
Impulse
- Wann haben sie zum letzten Mal das Gefühl gehabt, von Gott liebevoll angeschaut zu werden?
- Wann fühlen sie sich hässlich, unscheinbar und nutzlos?
- Wie wäre es, das Adventslied von Paul Gerhard zu singen, aus dem die zitierte Liedstrophe stammt?
- Oder genießen sie diese Aufnahme: Verknüpfung
Diese Adventsspur wurde Ihnen gelegt von Dr. Hans-Jürgen Steubing
Das Spurenlegerteam im Advent wünscht Ihnen eine gesegnete Adventszeit
Maren Dettmers, Agnes Dörr-Roet, Ulrike Dürr, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Lena Giel, Ulrike Hofmann, Dr. Christoph Klock, Dr. Petra Knötzele, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Stefanie Sehr und Dr. Hans-Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Reinhold Stehle @ pixelio.de
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