Adventsspur 29.11.2022
Hier leiden wir die größte Not
"Auch wenn ich gehe im finsteren Tal..."
(Psalm 23,4a)
„Was, schon der erste Advent?“ Ich gebe zu, dieses Jahr hat er mich überrascht. Geht es wirklich schon wieder auf Weihnachten zu?
Die erste Kerze am Kranz ist entzündet. Das erste Türchen am Adventskalender aber wird erst in zwei Tagen geöffnet. Noch ist November. Nicht gerade ein Wonnemonat – so kalt, dunkel und düster, wie er sich oft präsentiert. Der typische zähe Novembernebel ist für mich ein Sinnbild für den Schleier aus Schwermut und Sorge, der sich in den Herzen vieler Menschen breitgemacht hat. Die Not ist groß in unserer kriegs- und krisengebeutelten Welt. Sie hat viele verschiedene Gesichter, begegnet uns auf Schritt und Tritt: seelische, körperliche, soziale, materielle, existentielle Not...
Wir können die Not nicht aus der Welt schaffen. Wir können aber versuchen, sie zu lindern – zum Beispiel, indem wir einem leidenden Menschen unser Ohr leihen. Davon handelt das folgende Gedicht des österreichischen Lyrikers Erich Fried:
Aufhebung
Sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen so dass man wieder einatmen kann
Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte
Und weinen können
das wäre schon fast wieder Glück
Erich Fried (1921-1988)
Ein Mensch wendet sich einem anderen zu. Teilt seinen Schmerz. Da bricht ein Lichtstrahl durch den Nebel. Adventliche Hoffnung.
Impulse
- „Hier leiden wir die größte Not...“. So beginnt die sechste Strophe des Adventsliedes „O Heiland reiß die Himmel auf“. Den ganzen Text finden sie hier: Verknüpfung
- „Kündet allen in der Not, fasset Mut und habt Vertrauen.“ Dieses ebenfalls bekannte Adventslied ist so etwas wie eine Durchhalteparole. Hier können Sie es hören, mitsingen, meditieren: Verknüpfung
Diese Adventsspur wurde Ihnen gelegt von Elisabeth Prügger-Schnizer
Das Spurenlegerteam im Advent wünscht Ihnen eine gesegnete Adventszeit
Maren Dettmers, Agnes Dörr-Roet, Ulrike Dürr, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Lena Giel, Ulrike Hofmann, Dr. Christoph Klock, Dr. Petra Knötzele, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Stefanie Sehr und Dr. Hans-Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: angieconscious @ pixelio.de
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