Spurensuche 05.09.2022
Was ist der Mensch?
"Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?"
(Psalm 8,5)
Grönemeyer gelingt es, seine persönlichen Erfahrungen in Worte zu fassen, in der auch andere Menschen ihre Erfahrungen wiederfinden. Er hat keine fertigen Antworten auf große Fragen, sondern tastet sich langsam vor. Auf die Frage „Was ist der Mensch?“ beschreibt Grönemeyer den Menschen selbst: „Der Mensch heißt Mensch, weil er erinnert, weil er kämpft, weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt und weil er lacht und weil er lebt. Du fehlst.“ Der Tod seiner Frau und seines Bruders veranlassen Grönemeyer seine Trauer in der Musik zu verarbeiten. Der Schmerz und die Sehnsucht, das Vergessen und Verdrängen, das Irren und die Verzweiflung, das Hoffen und Vertrauen fasst er in Worte und Melodien.
Es sind oft Krisen in unserem Leben, die uns zum Nachdenken anregen. Krisen durchkreuzen unsere Wünsche und tun weh. Das Selbstverständliche bekommt einen Riss. Damit machen sie uns durchlässiger in den Empfindungen und sensibler in der Wahrnehmung. Manchmal stoßen sie notwendige Veränderungen an.
An den Liedern von Grönemeyer gefällt mir, dass sie die Widersprüche des Lebens nicht glatt bügeln. Er erlebt am Tod zweier geliebter Menschen die Härte des Verlusts. In der gemeinsamen Zeit entdeckt er jedoch auch das erlebte Glück, ein Hauch von Unendlichkeit, ein Stück vom Himmel.
Es tut mir gut, die Lieder anderer mitzusingen und meine eigenen Erfahrungen in deren Texte und Melodien hineinzulegen. Sie helfen mir, mich auszudrücken. Ich stelle eine Gemeinschaft mit anderen her, die ähnliches erleben. Erfahrungen mit anderen zu teilen, mit-zu-teilen, gibt Kraft.
Nicht nur Lieder der Gegenwart sprechen mir aus der Seele. Auch die alten Texte der Psalmen bieten mir Worte an, in die ich meine Gedanken und Gefühle gerne hineinlege. Auch hier kommen die Widersprüche des Lebens vor. Die hellen und dunklen Seiten des Lebens werden offen benannt.
Die Psalmen sind Gebete, Gespräche mit Gott. „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“ heißt es im Psalm 8,5. Mit den Worten von Grönemeyer möchte ich antworten: „Und der Mensch heißt Mensch“: „weil er schwärmt und glaubt, sich anlehnt und vertraut, weil er lacht und weil er lebt. Du fehlst.“ Gerade auch mit Blick auf das Fehlen von Menschen und der Sehnsucht nach Gott, ergänze ich mit den Worten des Psalms 73: „Und dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand“.
Impulse
- Hier können Sie sich das Lied von Herbert Grönemeyer anhören: Verknüpfung
- Welche Lieder sprechen Ihnen aus der Seele?
- Mein Wunsch für Sie: Möge Ihnen immer Worte und Melodien des Lebens begegnen, die Ihnen Trost und Zuversicht, Kraft und Mut geben.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Ulrike Hofmann
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Erika Ochs, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Lisa Schwarz @ pixelio.de
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