Spurensuche 07.02.2022
Mehr als wir sehen
"Meine Seele verlangt nach dir in der Nacht, auch mein Geist in meinem Innern ist voll Sehnsucht nach dir…"
(Jesaja 26,9)
„Bald ist Lichtmess. Dann wird´s heller…“, sagte neulich eine Bekannte zu mir. Davor hatte sie darüber geklagt, dass der Januar so kalt, dunkel und stürmisch ist; dass er sich scheinbar endlos hinzieht. Mit ihrer Sehnsucht nach Licht und Wärme hat sie wohl vielen Menschen aus der Seele gesprochen.
„Da ist mehr als wir sehen.“ Diese Worte schrieb eine Freundin unter das Foto, das sie mir vor ein paar Wochen geschickt hat: Eine Hagebutte in Großaufnahme, von der schräg einfallenden Wintersonne in ein wunderbar warmes Licht getaucht. Ein Bild wie eine Verheißung; wie ein Versprechen, dass nach dem Winter auch wieder die Zeit der Rosenblüte kommen wird.
„Da ist mehr als wir sehen.“ Das dachte vielleicht auch Christian Morgenstern, als er das folgende Gedicht verfasste:
Frühlingsahnung
Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.
Unterm Monde silberweiß,
zwischen Wipfeln schwarz und kraus
flügelt eine Fledermaus
ihren ersten Kreis.
Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Mittlerweile liegt „Lichtmess“ hinter uns - das Fest der „Darstellung des Herrn“, wie es offiziell heißt und das die Kirche am 2. Februar gefeiert hat. Auch wenn uns immer noch ein kalter Wind um die Ohren bläst – langsam und unaufhaltsam werden die Tage länger.
Die Sehnsucht nach Licht, die Vorfreude auf das neu aufblühende Leben – sie gehören unbedingt zu unserem Menschsein und weisen uns gleichzeitig über uns selbst hinaus.
Auf unserem Weg hinein in den Frühling wünsche ich uns allen viele interessante Entdeckungen, schöne Überraschungen, helle Tage, bunte Träume und das Vertrauen, das da mehr ist, als wir sehen.
Impulse
- Halten Sie heute ganz bewusst Ausschau nach Spuren des Lichts und des Frühlings – und nach dem, was dahinterliegt.
- „Da wohnt ein Sehnen tief in uns…“ ist der Titel eines Kirchenliedes aus den 1990er Jahren. Das englische Original („There is a longing“) stammt von Mary Anne Quigley, die Übersetzung von Eugen Eckert. Hier können Sie es hören, mitsingen, verinnerlichen…: Verknüpfung
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Elisabeth Prügger-Schnizer
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Erika Ochs, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Christine Ederer
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